13. Juni 2023

Die Buche

Ja, das ist sie, meine Buche. Beziehungsweise meine Buchen – die Rot- und die Weißbuche, die eigentlich zwei ganz unterschiedliche Baumarten sind.

Die Rotbuche steht für die Versöhnung mit den eigenen Mutterthemen, der eigenen Kindheit und der eigenen inneren Mutter. Sie steht für die Geborgenheit eines Zuhauses, für die mütterliche Fürsorge, die Klarheit und Liebe, mit welcher eine Mama ihre Sprösslinge nährt und in das Leben führt. Sie steht für das Kümmern und das Umsorgtwerden. Vor allem aber steht sie für die bedingungslose Akzeptanz des eigenen Kindes. Für die bedingungslose Liebe und dessen Annahme so, wie es ist.

Die Rotbuche steht ebenso für die Verwurzelung, die Heimat, die Sippengemeinschaft und auch für den familiären Zusammenhalt – die eigene uralte Ahnenlinie. Sie gibt uns Halt und Heimat in schwierigen und scheinbar ausweglosen Situationen. Sie bietet uns ein schützendes und wärmendes Zuhause, wenn uns das eigene verloren zu sein scheint. Und gleichzeitig ist sie ein Sinnbild für die Persönlichkeitsentfaltung innerhalb einer festen Gemeinschaft. Sie ist vielfältig und repräsentiert die Selbstbehauptung, die Einzigartigkeit, die Formenvielfalt und die Kreativität.

Die Weißbuche (auch Hainbuche oder auch Hagebuche genannt) repräsentiert die innere Zentriertheit, die innere Stärke und das Sich-Selbst treu bleiben – egal, was kommt, egal, wer geht. Sie steht für die inneren Werte und für die eigene Wahrheit und auch dafür, sich klar dazu zu bekennen, obgleich das Außen dich zu zerbrechen droht. Mit ihrer unaufhaltsamen Lebenskraft erträgt sie die größten Verstümmelungen und Verletzungen (denk an die Buchenhecken um uns herum) und macht ihr eigenes Ding – aus ihrer Mitte heraus, von ihrem Herzen geleitet. Sie lebt ihren ureigenen und natürlichen Rhythmus… Im Einklang mit sich selbst. Und der Natur.

Habe ich schon erwähnt, dass ich die Bäume liebe?

Und Du? Hast Du auch einen ganz bestimmten Lieblingsbaum? 

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